Das "Rote Sofa" der Antiquariatsmesse Stuttgart

Nachdem der Verband in Zeiten der Pandemie auf Online-Formate zurückgriff und auch in diesen Zeiten, die Gespräche und den intensiven Austausch zum Thema kultivierte, wird im Juni 2023 wieder ein ganz reales Sofa auf einer realen Messe zu finden sein. 

Die Veranstaltungen des "Roten Sofas 2023" werden zeitnaher bekanntgegeben. 

 

Rückblick 2022 

Im Februar 2022 organisierte der Verband mehrere Online-Veranstaltungen, auf denen Sammler berichten und begeistern konnten. Ob Sammler und Sammlungen in der Geschichte oder das literarische und bibliophile Leben im heutigen Deutschland, die Sprecherinnen und Sprecher konnten mit ihrer Begeisterung für das Thema "Buch" anstecken. 

Am 21. Februar verlieh der Verband Deutscher Antiquare zum zweiten Mal einen Preis an eine junge Sammlerin bzw. einen jungen Sammler. Unser herzlicher Glückwunsch daher an Frau Elisabeth Wittkowski, deren Elton-John Sammlung die Jury beeindruckte und deren Herangehensweise an das Thema überzeugte. 
 

9. Februar 2022 – 19 Uhr: Bibliophilie und die Facetten einer Sammlung
 

Was bedeutet heute noch der Aufbau einer Sammlung? Was verbirgt sich hinter den Sammlungen, denen wir begegnen? Was ist ihre Geschichte, wer sind die Menschen, die sie zusammengetragen haben? Wie werden Sammlungen gefördert, präsentiert, und wie zeigt sich die bibliophile Welt in der heutigen Öffentlichkeit?

Zum Gespräch geladen waren:
Ralph Aepler, Vorsitzender der „Pirckheimer Gesellschaft e. V.“, Dr. Ursula Kampmann, Redakteurin des innovativen Magazins für Buchliebhaber „Bookophile“ und Antiquar Michael Solder aus Münster, dessen Antiquariat vielen Deutschen durch die Wilsberg - Reihe im ZDF bekannt ist.

Moderation: Elvira Tasbach, Inhaberin des Berliner Antiquariats Elvira Tasbach und Mitglied im Vorstand des Verbandes Deutscher Antiquare.

 

16. Februar 2022 – 19 Uhr: „Hinter dem Pergament: Die Welt“ – Leidenschaftliche Sammler und Botschafter der Bibliophilie in der Frühzeit des Buchdrucks
 

Dr. Christoph Winterer kuratierte im Jahr 2018 im Dommuseum Frankfurt eine einzigartige Ausstellung zum Leben und Schaffen des Frankfurter Kaufmanns, Verlegers und Sammlers Peter Ugelheimer (ca. 1445–1488). Dr. Winterer, Herausgeber des Kataloges zur Ausstellung „Hinter dem Pergament: Die Welt“, bietet faszinierende Einblicke in die Welt dieses leidenschaftlichen Buchmenschen.

Der Verband begrüßte des Weiteren Tobias Roth, dessen Anthologie „Die Welt der Renaissance“ (erschienen 2020) auf ein großes Medienecho gestoßen ist und sowohl auf der Spiegel- als auch der Schweizer Bestsellerliste stand. Sein Buch verführt dazu, all die dar- und vorgestellten Ausgaben im Original in der Hand halten zu wollen.

Unser Kollege Peter Fritzen aus Trier handelt mit frühen Drucken und Inkunabeln, deren Schönheit und Handwerkskunst auch heute noch fasziniert und für deren Umgang es Erfahrung und umfangreicher kunsthistorischer Kenntnisse bedarf.

Moderation: Dr. Markus Brandis, Leiter der Abteilung Bücher und Autographen des Berliner Auktionshauses Bassenge und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare.

 

21. Februar 2022 – 19 Uhr: Junge Sammler & Eine bibliophile Reise durch Deutschland
Verleihung des mit 1000 Euro dotierten Preises für junge Sammlerinnen & Sammler 2022 mit anschließendem Gespräch und weiteren Gästen

 

Schöne und seltene Bücher faszinieren Menschen aller Generationen. Dies wurde auch in diesem Jahr wieder durch die interessanten Einsendungen zum Preis für junge Sammlerinnen und Sammler deutlich.

Am 21. Februar 2022 wurde Frau Elisabeth Wittkowski (Jahrgang 1998) mit dem mit € 1000 dotierten Preis für junge Sammlerinnen & Sammler 2022 des Verbandes Deutscher Antiquare ausgezeichnet.
Wir gingen den Fragen nach: Wer und warum sammelt man? Sammeln junge Menschen anders? Wie und wo finde ich Ansprechpartner für das Sammeln von Büchern, Grafiken etc.? 

Weitere Gäste:

Bernhard Hampp, Journalist und Autor, besucht seit vielen Jahren literarische Stätten in verschiedenen Regionen Deutschlands. Entstanden ist die wunderschöne Serie „Erlesen“ (LINK ZUM VERLAG), eine Liebeserklärung an die Literatur, Bibliotheken, literarische Museen und Stätten oder einfach bibliophile Orte, die sich wunderbar eignen, um Inspirationen für das Sammeln zu bekommen.

Frau Prof. Dr. Christine Haug, Leiterin des Zentrums für Buchwissenschaft: Buchforschung – Verlagswirtschaft – Digitale Medien der Ludwig-Maximilians-Universität und Mitglied der Jury des Sammlerpreises, vermittelt Studierenden den Wert und die Welt der schönen Bücher und führt diese oft zum ersten Mal in ein Antiquariat.

Anne Maurer, Kunsthistorikerin und begeisterte Antiquarin beim Graphikantiquariat Koenitz in Leipzig.

Moderation: Sibylle Wieduwilt, Inhaberin des Frankfurter Antiquariats „Tresor am Römer“ und Vorsitzende des Verbandes Deutscher Antiquare.

Alle Informationen zum Sammlerpreis finden Sie HIER

 

Rückblick 2020 - 2021  

Die Veranstaltungsreihe des „Roten Sofas“ nahm im Januar 2020 erfolgreich ihren Auftakt und sollte auch 2021 weitergeführt werden.

Aufgrund der Absage der eigentlichen Messe lag es nahe, das „Rote Sofa“ ins Internet zu verlegen. So kam es seit Oktober 2020 im Vorfeld der Messe zu Gesprächen mit Autoren, Antiquaren und Vertretern der Branche und erlaubte den Austausch im virtuellen Raum, unter anderem zum Thema „Nachwuchsförderung“ und Aussteller stellten in Live Gesprächen eine Auswahl der in Stuttgart ausgestellten Objekte vor. 

Alle Veranstaltungen sind nun beendet und wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmern und beim Publikum. Auch in Zeiten des Lockdowns konnten wir so in Kontakt bleiben. 


Links zu den Aufzeichnungen

Alle Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und können hier auf YouTube angeschaut werden. 
 

27. Januar 2021

„In the Spotlight“ mit dem Antiquariat Peter Harrington Rare Books London (Schöne und seltene Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts), Antiquariat Elvira Tasbach Berlin (Wertvolle Bücher und Handschriften), Antiquariat Dr. Wolfgang Wanzke Augsburg (Natur- und Geisteswissenschaften, Technik, Medizin, Kulturgeschichte) und Eberhard Köstler Autographen & Bücher Tutzing (Autographen, Dokumente und Archive von historischem, künstlerischem und wissenschaftlichem Interesse). 

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20. Januar 2021

„In the Spotlight“ mit H. W. Fichter Kunsthandel Frankfurt a. M. (Zeichnungen, Aquarelle, Gemälde), Susanne Schulz-Falster Woodstock, Großbritannien (Seltene & wertvolle Bücher des 17. bis 19. Jahrhunderts, Buch- und Druckwesen) und Dr. Jörn Günther Rare Books AG Basel (Handschriften, Miniaturen und Frühe Drucke des Mittelalters und Renaissance).
 

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13. Januar 2021

„In the Spotlight” mit dem Antiquariat Clemens Paulusch Berlin (Alte Stadtansichten, Dekorative Graphik, Landkarten), Antiquariat Inlibris Wien (Wertvolle Bücher, Handschriften, Autographen) und dem Kunstantiquariat Monika Schmidt & Galerie Japankunst München (Japanische Farbholz- schnitte, Dekorative Graphik, Künstlergraphik des 15. bis 20. Jahrhunderts). 
 

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9. Dezember 2020

Nachwuchs in der Antiquariatsbranche oder "Wir haben den interessantesten Beruf der Welt"

… so beschreiben Antiquare oft die Arbeit mit wertvollen Büchern, Autographen, Handschriften, Graphiken und illustrierten Werken, das Recherchieren interessanter Provenienzen und auch den Umgang mit einem weitgefächerten Kundenkreis.
Die Arbeit in einem Antiquariat ist immer weniger regional begrenzt; das Internet erlaubt den Handel über die Grenzen hinaus. Internationale Messen von Stuttgart über Paris, London, New York bis Sydney bieten regelmäßige Höhepunkte im Antiquariatsalltag.

Die Arbeit im Antiquariat oder Auktionshaus oder der Besitz eines eigenen Geschäfts, wie finde ich den Weg in diesen Beruf?
Welche Ausbildung ist nötig und woher kann das Fachwissen erworben werden?
Welche Netzwerke bestehen in Deutschland, die hierzu genutzt werden können?
Ist ein Studium hilfreich oder gar Bedingung?
Ist es sinnvoll eine Buchhändler-Sortimenterlehre zu absolvieren?
Wer bietet Praktika an, wo kann man Volontariate machen?
Gibt es Grundlagenliteratur, wo kann man sich informieren?
Gibt es womöglich Hemmschwellen, die es zu überbrücken gilt?
Wie sind die Berufsperspektiven im Antiquariat?

Das Gespräch führten: Dr. Markus Brandis - Leiter der Buchabteilung Bassenge Kunst-, Buch- und Fotoauktionen Berlin & Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Deutscher Antiquare (VDA), Dr. Cosima Kristahn - Buchabteilung Bassenge Kunst-, Buch- und Fotoauktionen Berlin, Prof. Dr. Christine Haug, Leiterin Zentrum für Buchwissenschaft: Buchforschung - Verlagswirtschaft - Digitale Medien; Ludwig-Maximilians-Universität München, Elena Appel - Referentin der Berufsbildung, Börsenverein des Deutschen Buchhandels und Angelika Elstner, Geschäftsführung International League of Antiquarian Booksellers (ILAB)

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25. November 2020

Autor Ingo Schulze las aus seinem Roman "Die rechtschaffenen Mörder" mit anschließendem Gespräch mit den Antiquarinnen Sibylle Wieduwilt (Frankfurt a.M.), Dr. Barbara van Benthem (Tutzing) und Antiquar Dr. Torsten Sander (Dresden) 

Auszug aus der Verlagsvorschau: "Norbert Paulini ist ein hoch geachteter Dresdner Antiquar, bei ihm finden Bücherliebhaber Schätze und Gleichgesinnte. Über vierzig Jahre lang durchlebt er Höhen und Tiefen. Auch als sich die Zeiten ändern, die Kunden ausbleiben und das Internet ihm Konkurrenz macht, versucht er, seine Position zu behaupten. Doch plötzlich steht ein aufbrausender, unversöhnlicher Mensch vor uns, der beschuldigt wird, an fremdenfeindlichen Ausschreitungen beteiligt zu sein. Die Geschichte nimmt eine virtuose Volte: Ist Paulini eine tragische Figur oder ein Mörder? Auf fulminante Weise erzählt Ingo Schulze von unserem Land in diesen Tagen und zieht uns den Boden der Gewissheiten unter den Füßen weg."

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21. Oktober 2020
"The Booksellers - Aus Liebe zum Buch": Die Deutschlandpremiere der New Yorker Doku 

Zur Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms über die lebendige und manchmal eingeschworene Szene der Sammler, Händler und Auktionatoren, lud der Verband Deutscher Antiquare zur Besprechung des Films mit Experten, die alle leidenschaftliche Vertreter dieser Branche sind.

Gibt es sie noch, die Sammler und Händler alter und wertvoller Bücher?

Was fasziniert seit Jahrhunderten und selbst im digitalen Zeitalter am gedruckten Buch, am Papier, am Stöbern in der Buchhandlung oder in den Katalogen der Antiquare?

Wie fühlt er sich an, der Umgang mit Originalausgaben, Autographen und historischen Zeitzeugen?

Ist der Besitz dieser Werke nur den ganz großen Sammlern vorbehalten und kann man den Handel der USA mit dem Handel in Europa überhaupt vergleichen?

Produzent des Dokumentarfilms und Händler Daniel Wechsler aus New York und der britische Händler Simon Beattie trafen auf die Frankfurter Antiquarin Sibylle Wieduwilt, Antiquar Robert Schoisengeier aus Wien und den Berliner Buchauktionator Dr. Markus Brandis

THE BOOKSELLERS – Aus Liebe zum Buch feierte am 29. Oktober 2020 in Deutschland seine Premiere und ist ein lebendiger Blick hinter die Kulissen der New Yorker Welt der seltenen Bücher und jener faszinierenden Menschen, die sie bewohnen. Der Dokumentarfilm ist eine liebevolle Hommage an die Buchkultur und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Zukunft des Buches.

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Link zum Trailer des Films 

 

Veranstaltungsprogramm Antiquariatsmesse Stuttgart 24. - 26. Januar 2020

KABINETTAUSSTELLUNG 2020: »BilderBuchKunst der Gegenwart«
Exponate aus der Neuen Sammlung von Friedrich C. Heller

24.–26. Januar 2020 auf der Antiquariatsmesse Stuttgart
Samstag, 25. Januar, 18.30 Uhr: Ausstellungseröffnung mit Vortrag von Prof. Heller

Friedrich C. Heller, vielen Bibliophilen und Händlern als Sammler und Autor bekannt, widmet sich in seiner Neuen Sammlung der internationalen Bilderbuchkunst. In Stuttgart werden ausgesuchte Beispiele vorgestellt, die den buchkünstlerichen Charakter dieser einzigartigen Sammlung besonders herausstellen; Auflagendrucke, Pressendrucke oder Unikate.
Die Ausstellung bietet damit einen Einblick in eine bedeutende und ungewöhnlich vielfältige Privatsammlung auf dem Gebiet der Buchkunst.

 

Neues Format: »Das Rote Sofa« – Buchgespräche auf der Messe (Samstag & Sonntag)

Jedes Buch hat seine Geschichte. Händler und Sammler von Büchern und Arbeiten auf Papier teilen oft gleichermaßen die Liebe zur Literatur, zum Buch als Objekt, zur Buch- und Kunstgeschichte oder interessanten Provenienzen.
Das neue Format »Das Rote Sofa« eröffnet in Gesprächen zwischen Antiquaren, Sammlern und Autoren vielseitige Einblicke in die faszinierende Welt wertvoller Bücher, Autographen, Graphik und illustrierter Werke.

Alle Gespräche:

Samstag, 25. Januar, 12 Uhr, »Das Rote Sofa«
Hölderlin2020 – Das Deutsche Literaturarchiv Marbach auf der Antiquariatsmesse Stuttgart
»Poesie feiern – Hölderlin (und Celan) im Jubiläumsjahr 2020«

2020 wird Friedrich Hölderlins 250. Geburtstag gefeiert. Wie kaum ein anderer Dichter hat er die deutsche Sprache bereichert. Begeistert von den Idealen der Französischen Revolution, tief verbunden mit der Antike und voller Sehnsucht nach inniger Verbundenheit von Mensch und Natur, weist er zugleich den Weg in die Moderne. Hölderlins Werk und seine Wirkung hatten ihren Ausgangspunkt in Württemberg. Die Hölderlin-Gesellschaft Tübingen, die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart und das Deutsche Literaturarchiv Marbach pflegen das Vermächtnis des überragenden Sprachkünstlers.

In Marbach wird im Jubiläumsjahr die Ausstellung »Hölderlin, Celan und die Sprachen der Poesie« gezeigt; auch Paul Celans Lyrik wäre ohne den Einfluss Hölderlins eine andere. Sein Geburtstag jährt sich 2020 zum 100. Mal. Die Württembergische Landesbibliothek zeigt in ihrer Ausstellung »Aufbrüche – Abbrüche« die schönsten Schätze aus Hölderlins Nachlass. Das mutmaßliche Geburtshaus in Lauffen wird erstmals zugänglich und der Hölderlinturm in Tübingen erhält eine neue Dauerausstellung. Die Antiquariatsmesse Stuttgart wird Hölderlin und Celan mit einer Vielzahl bibliophiler Kostbarkeiten feiern. 

Dr. Jan Bürger und Dr. Thomas Schmidt diskutieren mit Angelika Elstner über Hölderlins und Celans Drucke, ihre unverminderte Inspirationskraft und das Jubiläumsjahr 2020. 

 

 

Dr. Jan Bürger, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Seit 2002 am Deutschen Literaturarchiv Marbach: Leiter des Siegfried Unseld Archivs, zugleich stv. Leiter der Abteilung Archiv und verantwortlich für das literarische Programm. 2013 erschien sein Longseller »Der Neckar. Eine literarische Reise«.

Dr. Thomas Schmidt, Literaturwissenschaftler und Kurator. Seit 2006 am Deutschen Literaturarchiv Marbach: Leiter der Arbeitsstelle für literarische Museen in Baden-Württemberg, Koordinator des Hölderlinjahres 2020 sowie federführender Kurator des Hölderlinturms Tübingen

 

Samstag, 25. Januar, 16 Uhr, »Das Rote Sofa«
Internationale BilderBuchKunst der Gegenwart – Die kreative Verbindung von Buch und Kunst

Friedrich C. Heller, Buchliebhaber und passionierter Sammler unter anderem von künstlerischen Bilderbüchern, stellt 2020 eine Auswahl aus seiner Sammlung während der Antiquariatsmesse Stuttgart in der Ausstellung »Internationale BilderBuchKunst der Gegenwart« erstmals einem größeren Publikum vor. Nur selten wird die Verbindung zwischen Buch und Kunst so deutlich wie in diesem Genre der Buchgestaltung. Die Betrachter, ob Kinder oder Erwachsene, werden mit vielseitigsten, künstlerischen Mitteln in den Bann gezogen; ein idealer Kontrapunkt zum digitalen Zeitalter.

Sabine Keune, seit vielen Jahren maßgeblich am Aufbau dieser einzigartigen Sammlung beteiligt, im Gespräch mit Friedrich C. Heller über die Faszination des Objekts »Buch«, herausragende Buchgestalter und die künstlerische Kreativität, die die Künstlerbilderbücher so unverwechselbar macht.
 

Sonntag, 26. Januar, 12 Uhr, »Das Rote Sofa« 
»Au Pont de l’Europe« – Ein Ausstellungsstück aus Stuttgart schreibt Geschichte

Die »Librairie Au Pont de l’Europe« in der Pariser Rue Vignon 17 war von 1933 bis 1940 ein Zufluchtsort für die aus Nazi-Deutschland emigrierten Künstler und Literaten. Namen wie Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, André Gide, Heinrich und Klaus Mann, Anna Seghers, Robert Musil, Marlene Dietrich oder Gertrude Stein zeugen von der bewegten Geschichte einer Buchhandlung, die nicht nur in ihrem Namen eine Brücke zwischen den Nationen schlug. Nach ihrer Schließung im Jahr 1940 und der Flucht ihres Begründers Ferdinand Ostertag erinnerte nur noch das Gästebuch an »Au Pont de l’Europe«. Vor über 20 Jahren hat es Herbert Blank in Stuttgart erworben. Gemeinsam mit seiner Frau Inge Thöns (1940–2014) rekonstruierte er die Geschichte hinter dem Gästebuch, folgte den Spuren Ferdinand Ostertags und seiner Kunden ins Exil und schrieb so selbst ein Stück deutscher Literatur- und Buchhandelsgeschichte (erschienen 2018 im Wallstein Verlag).

Herbert Blank, zum 50. Mal Aussteller auf der Antiquariatsmesse Stuttgart, im Gespräch mit Barbara van Benthem über »Au Pont de l’Europe« und die Faszination, die von seltenen Büchern und Handschriften ausgeht – so sehr, dass ein Antiquar bis über das 90. Lebensjahr hinaus nicht genug davon haben kann.

 

Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr, »Das Rote Sofa«
»Bookstagram« und die Beständigkeit von Papier – Die Verleihung des #sammlerpreis2020 

Erstmalig in diesem Jahr verleiht der Verband Deutscher Antiquare in Kooperation mit der Maximilian-Gesellschaft für alte und neue Buchkunst und der Zeitschrift Aus dem Antiquariat einen mit 1000 € dotierten Preis für junge Sammlerinnen oder Sammler.

Das gedruckte Buch, Graphik, Autographen, Arbeiten auf Papier haben auch im Zeitalter der sozialen Medien nicht an Reiz verloren. Im Gegenteil, insbesondere Instagram oder Pinterest, schaffen neue Möglichkeiten, der Liebe zum Buch und zum Gedruckten Ausdruck zu verleihen und die eigenen Stücke oder Käufe zu präsentieren.

Antiquarische Bücher und junge Menschen sind kein Widerspruch. Für eine jüngere Generation gehören soziale Medien zum Alltag. Dennoch schätzt die Generation der »Millenials« das Analoge und den Aspekt der Nachhaltigkeit; in diversen Branchen ist dies seit längerer Zeit sichtbar, auch im Kunst- und Antiquariatsbuchhandel.

Was sammelt die nächste Generation? Wie lassen sich unsere Welten verbinden? Schließen sie einander aus oder sind soziale Medien gerade eine Möglichkeit die Schönheit von Buch, Schrift, Bild, Fotografie zu zeigen? Diese Fragen stellte sich der Verband Deutscher Antiquare und rief 2019 zum ersten Mal einen Preis für junge Sammlerinnen und Sammler (bis zum 35. Lebensjahr) aus, der am 26. Januar 2020 auf der Antiquariatsmesse Stuttgart verliehen wird.

Angelika Elstner im Gespräch mit dem Preisträger 2020. 

 

Messerundgänge & Demonstrationen

Kultur.LIVE – Führungen über die Antiquariatsmesse

Samstag, 25. und Sonntag, 26. Januar, 14 Uhr, Informationsstand des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.

Führungen über die Messe für interessierte Besucher. Die Aussteller zeigen ihre bemerkenswertesten Exponate und schönsten Stücke, bei denen mancher Büchersammler sagen wird: DAS muss ich haben!
 

Kultur.JUGEND – Führungen für Schüler und Studenten

Samstag, 25. Januar, 16 Uhr, Informationsstand des Verbandes Deutscher Antiquare e.V.

Seit vielen Jahren bietet der Verband Deutscher Antiquare Studenten der Hochschule der Medien eine Führung über die Messe, an der sich weitere Studenten und Schüler sehr gern beteiligen dürfen. Weitere Führungen sind nach Absprache gern möglich. Bitte wenden Sie sich hierfür im Vorfeld der Messe an: →buch[at]antiquare[dot]de
 

Die Kunst handgefertigter Buntpapiere

Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. Januar, Stand 41

Als Einbandbezug und Vorsatzpapier, als Auskleidung für Schuber und Schatullen zählt Buntpapier zu den unaufgeregten, fast heimlichen, dennoch liebenswertesten Freuden der Bibliophilen. Vom wertvollen Brokat- über das beliebte Marmor- bis zum modernen Schablonenspritzpapier reicht die Bandbreite an Erscheinungsformen und Techniken über die Jahrhunderte. Auch heute wird dieses alte Handwerk noch praktiziert: Die Grafikerin Ulrike Grießmayr gibt an ihrem Stand einen Einblick in die Kunst der Buntpapiere.
 

Das Restaurieren alter Bücher

Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. Januar, Stand 33

Einen gut erhaltenen zeitgenössischen Einband wünscht sich jeder Sammler und Antiquar. Leider zeigen viele Bücher Beschädigungen oder sind später nicht passend nachgebunden, so dass eine zeittypische Neubindung notwendig und sinnvoll erscheint. Die Buchbinderin Hannah Loibl präsentiert Arbeiten in Papier, Leder und Pergament und gibt Einblicke in die Möglichkeiten der Restaurierung beschädigter alter Einbände. Außerdem zeigt sie verschiedene Schutzumschläge sowie Buchkassetten, Schatullen und Schuber, die ein Buch stilvoll schützen.

Verband Deutscher Antiquare e.V.

Geschäftsstelle: Norbert Munsch
Seeblick 1, 56459 Elbingen
Fon +49 (0)6435 909147
Fax +49 (0)6435 909148
E-Mail buch[at]antiquare[dot]de

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